04.06.2024

An der Selbstbedienungskasse Diebstahl vorbeugen

Der Einzelhandel nutzt zunehmend Selbstbedienungskassen (auch: Self-Checkout-Kassen), um Schlangen an Kassen zu reduzieren und Kunden ein schnelles, reibungsloses Einkaufserlebnis zur ermöglichen. Zudem kann der Personalaufwand an der Kasse so reduziert werden. Neben all den Vorteilen des Self-Scanning gibt es aber auch Risiken. Einzelhändler wollen an der Selbstbedienungskasse Diebstahl vermeiden. Wie kann der Mehraufwand für das Personal möglichst gering bleiben und Kunden Sicherheit geboten werden, ohne ein Gefühl der Überwachung zu erzeugen?

Kundin im pinken Kleid Finger auf Lippen Loss Prevention

Kommt es häufig zu Diebstahl an der Selbstbedienungskasse?

Bevor man sich dafür entscheidet, eine Investition zu tätigen, müssen natürlich Aufwand und Nutzen verglichen werden. Die Vorteile von Self-Checkout-Kassen (SCO) sind vielfältig:

  • Kürzere Schlangen durch höhere Kassendichte
  • Mehr Umsatz durch potenziell schnellere Customer Journey
  • Weniger Personalaufwand pro Kasse, da ein Mitarbeiter mehrere Kassen betreuen kann
  • Dank intuitiver Bedienung weniger Schulungsaufwand für Personal

Die Liste kann fortgeführt werden. Die Frage, die sich aber viele Betreiber von Supermärkten, Baumärkten, Drogerien und anderen Geschäften im Einzelhandel stellen: Wird an Self-Checkout-Kassen wirklich so viel gestohlen? Eine Meldung aus den USA hat vor einigen Monaten diese Sorge aufkommen lassen. Viele Supermärkte hätten Rekordverluste aufgrund von Inventurdifferenzen und Waren-Diebstahl am SCO verzeichnet. Deshalb soll es einen Rückbau der Kassen dort gegeben haben.

Direkt zur Lösung: 6 Maßnahmen, mit denen Sie an der Selbstbedienungskasse Diebstahl vorbeugen

Warum ist Diebstahl am Self-Checkout für Kunden potenziell attraktiv?

Ein Grund für das Auftreten von Diebstahl an Selbstbedienungskassen liegt in ihrer Natur selbst. Diese Systeme wurden entwickelt, um den Kunden einen schnellen und bequemen Checkout-Prozess ihrer Ware zu ermöglichen, was oft auf Kosten eines strengen Überwachungsmechanismus geht. Die Kombination aus begrenztem Personal und der Möglichkeit, die Artikel selbst zu scannen und zu bezahlen, schafft eine Gelegenheit für Diebe, sich unbemerkt zu bedienen.

Es gibt verschiedene Taktiken, die von Dieben angewendet werden, um am SCO zu stehlen. Eine häufige Methode ist das Umgehen des Scanvorgangs oder das Manipulieren des Gewichtssensors, um den Preis eines Artikels zu senken oder ihn sogar ganz zu umgehen. Dies kann durch das Eingeben falscher Produktcodes, das Platzieren von Artikeln auf dem Scanner ohne Scanvorgang, oder das Verstecken von Waren im Einkaufswagen geschehen.

Ein weiterer Faktor, der Diebstahl an Selbstbedienungskassen begünstigt, ist die Anonymität und das Gefühl der Entfernung von persönlicher Verantwortung. Da Kunden die Artikel selbst scannen und bezahlen, erscheint es leicht, ethische Bedenken beiseite zu schieben und das Risiko eines Diebstahls einzugehen.

Und wie sieht es in Deutschland aus?

Womöglich haben die deutschen Supermärkte und Drogerien aus den frühen Experimenten in den USA und in UK gelernt, worauf man achten sollte. Laut einem Bericht von N-TV steht der Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland dem Phänomen Selbstbedienungskasse und Diebstahl gelassen gegenüber. Die Zahlen der Delikte hätte sich zwar nach der Pandemie wieder auf das höhere Niveau der Vorjahre eingependelt, dies liege aber nicht an den SCO-Kassen. Denn die Systeme seien hierzulande schon sehr gut ausgereift, sagte ein Sprecher von Edeka N-TV. Vielmehr hätten Kunden Sorge, aus Versehen einen Artikel nicht zu scannen. Ob aus Versehen oder mit Vorsatz: Eine gute Diebstahlschutz-Strategie und eine moderne Selbstbedienungskasse können dem Schwund vorbeugen.

 

Hand hält Richterhammer Symbolbild Rechtssprechung

Selbstbedienungskasse & Strafrecht: Diebstahl, Betrug oder Computerbetrug an der Selbstbedienungskasse

Selbstbedienungsbereiche sind ein Klassiker im Strafrecht, der immer wieder die Frage aufruft: Ist es Betrug oder Diebstahl? An der Self-Checkout-Kasse kommt es nach deren Einführung naturgemäß vermehrt zu Delikten, die ebenso diese Frage aufwerfen. Im Überblick lassen sich die Kategorien, entsprechend Strafgesetzbuch (StGB) wie folgt abtrennen:

Diebstahl am SCO: Dies tritt auf, wenn jemand fremde Sachen nimmt, um sich diese rechtswidrig anzueignen. Ein Beispiel hierfür wäre, wenn einige Artikel aus dem Einkaufskorb versteckt und nicht eingescannt werden und Kunden dann nur für einen Bruchteil des Warenwerts bezahlen, handelt es sich um Diebstahl an der Selbstbedienungskasse.

Betrug beim Self-Scanning: Betrug erfordert laut Strafrecht eine Täuschungshandlung. Dabei schädigt der Täter das Vermögen eines anderen mit der Absicht, sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen. Ein Beispiel wäre das Umkleben des Barcodes eines günstigen Artikels auf einen teureren Artikel.

Computerbetrug an der Selbstbedienungskasse: Als Unterkategorie von Betrug gibt es bei Selbstbedienungskassen den Computerbetrug. Da hier kein Mensch direkt getäuscht, sondern die SB-Kasse ausgetrickst wird, sprechen die Gerichte in diesem Zusammenhang auch von Computerbetrug.

Die Höhe der Strafen variiert laut StGB je nach Art und Schwere der Straftat:

  • Diebstahl und Betrug können jeweils mit bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe oder einer Geldstrafe geahndet werden.
  • Ein schwerwiegender Betrug, insbesondere wenn er von einer Bande begangen wird oder einen besonders großen Schaden verursacht, kann mit bis zu zehn Jahren Freiheitsentzug bestraft werden.
  • Computerbetrug und die Vorbereitung einer solchen Straftat können mit bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe oder einer Geldstrafe geahndet werden. Die Vorbereitung allein kann nach dem StGB mit bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe oder einer Geldstrafe belegt werden.

So kann man beim Self-Scanning Diebstahl vorbeugen

Um dem Schwund an Self-Checkout-Kassen entgegenzuwirken, ist eine Kombination aus Technologie, Schulung und Überwachung erforderlich. Verbesserte Kassensysteme können fortschrittliche Algorithmen und Sensoren verwenden, um verdächtige Aktivitäten zu erkennen und Alarme auszulösen. Gleichzeitig ist eine gründliche Schulung des Personals unerlässlich, um sie für die Anzeichen von Diebstahl zu sensibilisieren und angemessen darauf zu reagieren. Um ein sicheres und angenehmes Einkaufserlebnis zu gewährleisten, setzen Supermarkt und Co. verschiedene Maßnahmen ein, um Diebstahl an Selbstbedienungskassen zu verhindern.

 

Self-Checkout-Kasse Kunde wählt Gemüse

Mit diesen 6 Maßnahmen gelingt Diebstahlschutz am SCO

Dank der intuitiven Bedienung der SCO-Kassensoftware der DRS AG, können Sie sich ganz auf die erforderlichen Maßnahmen zum Diebstahlschutz konzentrieren. Denn das erforderliche Personal ist schnell geschult und kann Kunden nicht nur bei Fragen unterstützen. Auch für die vorbeugende Kontrolle am SCO bleibt Zeit.

  • Gewichtskontrollen nutzen: Gewichtssensoren an der Ablage und im Einpack-Bereich helfen dabei, sicherzustellen, dass gescannte Artikel mit dem tatsächlichen Gewicht übereinstimmen. Kunden können somit sicher sein, dass ihre Einkäufe korrekt registriert werden.
  • Kameraüberwachung an der Kasse: Die Überwachungskameras helfen Ihrem Personal dabei, verdächtige Aktivitäten zu erkennen. Da meist nur eine Person für mehrere SCOs zugeteilt ist, sind Kameras eine gute Unterstützung. Temporär gespeicherte Aufzeichnungen können für die Untersuchung eines möglichen Diebstahls zurate gezogen werden.
  • Artikel sichern: Einige Artikel sind mit Sicherheitsetiketten versehen, um sie vor Diebstahl zu schützen. Kunden, die Schwierigkeiten haben, ein Produkt zu finden oder zu öffnen, können sich jederzeit an das Personal wenden und um Hilfe bitten.
  • Stichkontrollen durch Mitarbeiter: Von Zeit zu Zeit überprüfen die Mitarbeiter die korrekte Nutzung der Selbstbedienungskassen. Dabei geht es nicht darum, Kunden zu kontrollieren, sondern sicherzustellen, dass alles reibungslos läuft.
  • Mitarbeiter im Selbstbedienungs-Kassenbereich: Das freundliche Personal steht Kunden jederzeit zur Verfügung, um Fragen zu beantworten oder Unterstützung zu bieten. Kunden können sich jederzeit an das Personal wenden, wenn sie Hilfe benötigen oder Anliegen haben. Gleichzeitig haben die Kolleginnen und Kollegen eine abschreckende Wirkung für potenzielle Diebe. Auch Alterskontrollen können schnell und unkompliziert durchgeführt werden.
  • Bon Strichcode als Türöffner nutzen: Kunden werden darum gebeten, ihren Kassenbon am Ausgang zu scannen. Dies hilft sicherzustellen, dass alle Waren ordnungsgemäß bezahlt wurden und ermöglicht einen reibungslosen Ausgang.

Setzen Sie im Kassenbereich auf eine Mischung aus SCO-Kassen und Bedienkassen, dann lohnt sich neben den bereits aufgeführten Maßnahmen zudem eine Software zur Loss Prevention, die Sie dabei unterstützt, Ungenauigkeiten bei den Kassiervorgängen der Mitarbeitenden schnell zu erkennen. So reduzieren Sie vermeidbare Inventurdifferenzen.

Diebstahl am SCO vorbeugen: Dank Lösungen der DRS AG mehr Zeit für Service und Sicherheit

Die DRS AG entwickelt seit Jahren erfolgreich individuelle Software-Lösungen wie Kassensoftware für den Einzelhandel und Warenwirtschaftssoftware. Wenn es um das Thema geht, an Selbstbedienungskassen Diebstahl vorzubeugen, hält unsere Software Ihnen den Rücken frei. Intuitive Bedienung und die problemlose Anbindung an die nötige Peripherie erleichtern Ihren Mitarbeitern und Kunden den Kassiervorgang. Reduzierte Wartezeiten am SCO entzerren das Aufkommen an den Kassen und bieten so mehr Kapazitäten für Sie und Ihre Mitarbeiter, Diebstahlschutz-Maßnahmen umzusetzen.

Wir bieten die Software-Lösungen, die Ihr Geschäft sicher in die Zukunft begleiten. Lernen Sie unsere Self-Checkout-Kassen, sowie die mobilen Kassenlösungen und mehr für den Einzelhandel kennen. Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Gespräch darüber, wie die skalierbaren Software-Lösungen der DRS AG Ihr Geschäft oder Ihre Ladenkette auf die Überholspur bringen.

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