01.04.2025

Für mehr Lebensqualität auf dem Land: Der Supermarkt ohne Personal

Ein Supermarkt ganz ohne Personal? — Das gibt es inzwischen schon in vielen ländlichen Regionen Deutschlands. Da, wo Tante Emma einst ihren Laden geschlossen hat, punkten die automatisierten Geschäfte wieder mit Waren des täglichen Bedarfs. Zwar fehlt hier die sprichwörtliche Tante Emma, aber für die Menschen vor Ort sowie für die Betreiber bringt das Konzept trotzdem zahlreiche Vorteile. Wir erklären, wie es dank modernster Technik funktionieren kann.

blaues Strassenschild Dorfladen

Was ist ein Smart Store?

Ein Smart Store ist weit mehr als nur ein digitaler Supermarkt ohne Personal – er ist ein technologisches Meisterwerk, das den Einkauf revolutioniert. Diese intelligenten Läden sind rund um die Uhr geöffnet und funktionieren dank modernster Automatisierung nahezu autonom. Kunden betreten den Laden durch eine spezielle App oder mit ihrer EC-/Kreditkarte, wählen ihre Lebensmittel und bezahlen bequem an einer hochmodernen Self-Service-Kasse. Ein unbemanntes Einkaufserlebnis, das Effizienz, Bequemlichkeit und Innovation perfekt miteinander verbindet.

Wo und warum werden unbemannte Supermärkte genutzt?

Besonders in ländlichen Regionen Deutschlands sind Metzger, Bäcker und klassische Tante-Emma-Läden verschwunden, wodurch die Nahversorgung leidet. Hier kommen digitale Supermärkte ohne Personal ins Spiel, um die Grundversorgung der Bürger sicherzustellen. In Kleinstädten am Bahnhof oder in abgelegenen Orten werden sie zu einer echten Lebensader. Gerade ältere Menschen oder Jugendliche profitieren enorm, da sie nicht mehr auf lange Fahrten in die nächstgelegene Stadt angewiesen sind. Der Smart Store wird so zur digitalen Antwort auf die Herausforderungen des modernen Landlebens. Dabei ist die Idee gar nicht ganz neu. Landwirte, die ihre Produkte über Direktvermarktung an lokale Kunden verkaufen, nutzten früher eine Vertrauenskasse. Seit einigen Jahren gibt es immer häufiger moderne Automaten für Kartoffeln, Eier, Blumen und mehr, um diese ohne Personalaufwand ab Hof oder direkt am Feld zu verkaufen.

Auch Tankstellen oder E-Ladeparks, die ihre Öffnungszeiten verlängern wollen, greifen auf automatisierte Lösungen zurück, um außerhalb der regulären Öffnungszeiten Treibstoff sowie Waren des täglichen Bedarfs anzubieten. Generell sind an Transitorten wie Bahn- und Flughäfen Verkaufskonzepte ohne Personal eine beliebte Lösung, um Reisende mit Verpflegung oder Medien zu versorgen. Hier wächst das Angebot und somit die Absatzmöglichkeiten dank smarter Technologien vom einfachen Snack-Automaten zum gut gefüllten Smart Store. Kein Wunder also, dass es Anfang 2025 bereits rund 600 Smart Stores in Deutschland gibt, die einen regen Handel treiben. Die Konzepte und Angebote sind vielfältig und werden von vielen Kunden gerne angenommen.

 

Senioren Paar Mann bezahlt mit Karte am SCO

Wie sieht es in einem autonomen Supermarkt aus?

Die Vielfalt ist groß: Manche Smart Stores bieten ein Sortiment auf Tankstellenniveau mit rund 1.200 Produkten, andere decken mit bis zu 4.000 Artikeln bereits einen Teil der Grundversorgung ab – inklusive frischer Waren vom Metzger oder Bäcker.

Die Gestaltung dieser digitalen Läden ist dabei durchdacht: Barrierefreie Zugänge mit Rampen ermöglichen älteren Bürgern ein komfortables Einkaufserlebnis. Hinzu kommen moderne, intuitive Self-Service-Kassen, die den Grundpfeiler für das Einkaufskonzept bilden. Sie werden durch weitere technische Lösungen unterstützt, die sowohl der Automatisierung als auch der Sicherheit und Hygiene im Geschäft dienen. Denn in der Regel können Kunden den Laden nur mithilfe einer speziell für die Ladenkette entwickelten App oder mit Ihrer EC/Kreditkarte als Türöffner betreten. So haben Betreiber immer einen Überblick darüber, wer und wie viele Personen im Laden sind. Diese Maßnahme kann als Abschreckung vor Vandalismus oder Diebstahl genutzt werden. Die App oder EC-Karte kann zudem als Altersbestätigung für altersbeschränkte Produkte dienen.

Zudem können Kunden in vielen Fällen ihre Produkte direkt per App scannen, wenn sie die Waren in den Einkaufskorb legen. Die Zahlung erfolgt dann über die App oder am SCO. Dabei erfordert die Self-Checkout-Kasse in der Regel Kartenzahlung. Einige Systeme akzeptieren jedoch auch Bargeld und geben das Wechselgeld automatisch heraus. Personal ist nur in geringem Umfang erforderlich, meist für das Auffüllen der Regale und die Qualitätskontrolle der Ware. Es gibt auch Hybrid-Konzepte, bei denen die Märkte zu bestimmten Zeiten mit Personal besetzt sind, während sie nachts und sonntags vollkommen autonom laufen.

Automated Boxes: Der Snack-Automat für den Wocheneinkauf

Bei diesem Konzept betreten Kund*innen den Laden nicht, sondern wählen ihre Wunschprodukte über einen Screen am Schalter aus. Im Lager packen Roboter die angefragten Produkte für die Kunden ein und übergeben diese am Abholschalter, wo auch bezahlt wird. Dieses Konzept setzt sich besonders in Innenstädten besser durch als der größere Smart Store. Denn bei Automated Boxes fällt der Aufwand für Warenpräsentation weg und mindestens genauso wichtig: Die Fläche kann sehr viel kleiner gehalten werden, wodurch günstigere Mietflächen genutzt werden können.

 

Junge lächelnde Frau im Profil nutzt Selbstbedienungsautomat im Supermarkt

Vorteile von digitalen 24-Stunden Supermärkten ohne Personal

  • Grundversorgung sicherstellen: Smart Stores bringen dringend benötigte Lebensmittel und Produkte direkt in strukturschwache Gebiete.
  • Geringe Konkurrenz: Während große Supermärkte sich in Ballungszentren konzentrieren, bleiben ländliche Gebiete oft unversorgt. Hier kann ein digitaler Supermarkt ohne Personal eine entscheidende Lücke schließen.
  • Kosteneffizienz: Durch minimale Personalkosten und eine kompakte Ladenfläche bleibt das Geschäftsmodell wirtschaftlich attraktiv.
  • Stärkung des Gemeinschaftsgefühls: Kleine Läden tragen dazu bei, das soziale Miteinander zu beleben. Denkbar wäre eine Erweiterung des Konzepts um autonome Cafés, die als Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft dienen.

Organisationsmodelle

Supermärkte ohne Personal wurden von unterschiedlichen Betreibern entdeckt. Das Modell hat für verschiedene Bereiche des Einzelhandels Potenzial. Die Frage ist, wer sich auf diesem noch freien Feld durchsetzt.

  • Franchise-Modelle: Große Handelsketten nutzen Smart Stores als innovative Erweiterung ihres Filialnetzes.
  • Start-Ups: Mehrere Start-Ups haben die Nische genutzt und sind in Bundesländern wie Hessen, Baden-Württemberg und Bayern bereits mit einer wachsenden Zahl an Filialen vertreten.
  • Genossenschaftliche Nutzung: Hier investieren die Bürger selbst in den Betrieb ihres digitalen Supermarktes. Ein Cashback-Programm belohnt die Gemeinschaft für ihre Beteiligung und sorgt für eine nachhaltige Nahversorgung.

Smart Stores: Mehr als Lebensmittel

Was sich bei Supermärkten bereits als Trend abzeichnet, kann auch für andere Branchen im Einzelhandel oder der Gastronomie sein Potenzial entfalten. Wenn der Supermarkt die Menschen anzieht, können weitere Mini-Läden das Leben auf dem Land oder in kleinstädtischen Reisezentren sehr viel angenehmer machen.

Unbemannte Drogeriemärkte liefern Produkte des täglichen Bedarfs wie Hygieneartikel, Kosmetik und Haushaltswaren und könnten ebenso über ein automatisiertes Konzept gesteuert werden. Cafés mit Sitzmöglichkeiten laden zum Verweilen ein, mit frischen Backwaren, Snacks und Kaffeespezialitäten, die täglich frisch geliefert werden, eventuell mit Selbstbedienungsautomaten für belegte Brötchen und Heißgetränke. Ein weiteres Problem auf dem Land sind die weiten Wege zu medizinischer Versorgung. Für rezeptfreie Medikamente und Gesundheitsprodukte könnten 24/7 Apotheken mit einem autonomen Konzept eine Lösung sein.

Stolpersteine: Worauf sollten Betreiber achten?

  • Sonntagsschlussgesetz: Die gesetzlichen Regelungen zum Ladenöffnungsrecht variieren in Deutschland je nach Bundesland. Für unbemannte Läden könnten besondere Ausnahmeregelungen erforderlich sein. Besonders der Sonntag ist für die Läden, die für Ergänzungs- oder Impulskäufe genutzt werden, der umsatzstärkste Tag.
  • Jugendschutz: Die Abgabe von Alkohol und Tabak muss strikt überprüft werden. Hier bieten sich innovative Lösungen wie die Identifikation per Personalausweis oder spezielle Zugangskontrollen zu separaten Bereichen an.

So kann die DRS AG Sie bei der Umsetzung eines Smart Stores unterstützen

Die DRS AG bietet seit vielen Jahren modernste Software-Lösungen für den Einzelhandel. Ob smarter Supermarkt, Getränkefachhandel oder Baumarkt: Wir unterstützen Sie kompetent bei der Digitalisierung und Automatisierung. Wenn es darum geht, Smart Stores intelligent zu designen, sind wir seit dem Start dabei. So auch bei einem Kunden mit Sitz im Allgäu. Lesen Sie mehr dazu hier: DRS AG stattet den ersten V-mini-Markt mit SCO-Kasse aus.

Sichere Self-Service-Kassen

Das A und O eines Supermarkts ohne Personal ist die Self-Checkout Kasse. Unsere Kassensoftware für den Einzelhandel drs//POS ermöglicht sowohl Selbstscannen auf mobilen Geräten beim Einkauf an als auch stationäre SCOs. Auch hybride Konzepte mit und ohne Personal sind dank fließendem Wechsel von Bedienkasse zu SCO problemlos möglich. Die benötigte Kassenperipherie lässt sich mühelos anbinden. Kunden sollen eine Bestellung am Smart Screen abgeben und dann die automatisiert zusammengestellten Produkte zahlen? Mit unserer Online-Shop-Anbindung oder der Kassensoftware auf dem Tablet ist das ein Leichtes.

Lagerbestände immer im Blick

Lokale Supermärkte sollten eine gute Auswahl an typischen Waren des täglichen Bedarfs und regionalen Lieblingsprodukten aufweisen. So heben sie sich von größeren Konkurrenten ab und nehmen einen wichtigen Platz in der Gemeinschaft ein. Um Ihre Bestände artikelgenau bei jedem Verkaufsvorgang im Blick zu haben und Bestellungen automatisiert zu verwalten, bieten wir unser Warenwirtschaftssystem für den Einzelhandel drs//STORE an. Permanente Inventur, eine direkte Anbindung an die Finanzbuchhaltung und die zentrale Kundenverwaltung sind nur einige der Bausteine, die unsere skalierbare WaWi zu einer perfekten Allround-Lösung für automatisierte Supermärkte macht.

Jugendschutz

Besonders im Bereich der automatisierten Supermärkte müssen manche Konzepte neu gedacht werden — so auch der Jugendschutz. Was sonst mit einem Blick auf den Aufweis vom Personal erledigt wurde, wird nun automatisiert — aber datenschutzkonform muss es sein. Hier kommen technologische Lösungen ins Spiel: Alkohol und Tabakprodukte sind oft in abgetrennten Bereichen untergebracht, die nur mit einer Altersverifikation zugänglich sind. Auch eine Altersverifikation direkt an der SCO-Kasse ist mit entsprechenden Kameras und Scannern möglich. Bei Kartenzahlung kann zudem das Geburtsdatum ausgelesen und zum Check verwendet werden, wenn die sensiblen Daten nicht anderweitig verarbeitet werden. Alternativ erfolgt der Verkauf dieser Produkte ausschließlich zu Zeiten, in denen Personal anwesend ist oder die Produkte kommen erst gar nicht ins Sortiment.

Für die Altersverifikation im autonomen Supermarkt bieten sich verschiedene Ansätze, die Betreiber mithilfe der Software-Lösungen der DRS AG umsetzen können. Schauen Sie im Video, wie es aussehen kann:

 

 

Ein Blick in die Zukunft

Die Nachfrage nach digitalen Supermärkten ohne Personal steigt rasant. In Bundesländern, in denen solche Konzepte bereits etabliert sind, bewerben sich wöchentlich zahlreiche Gemeinden um eine eigene Filiale. Der Trend ist eindeutig: Diese innovativen Supermärkte sind nicht nur eine kurzfristige Lösung, sondern könnten das Einkaufsverhalten der Zukunft nachhaltig prägen. Wer heute in smarte Konzepte investiert, legt den Grundstein für die Revolution des Einzelhandels – digital, effizient und kundennah. Die DRS AG unterstützt Sie gerne mit moderner, skalierbarer Software dabei, Ihr innovatives Automationsprojekt im Einzelhandel umzusetzen.

Sie haben Fragen zu unseren Software-Lösungen? Kontaktieren Sie uns persönlich. Wir beraten Sie gerne.

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